Das Werkzeug „Farbverlauf“ ermöglicht es Ihnen, einen Bereich des Bildes mit einem Farbverlauf zu füllen. Der Farbverlauf beginnt im Standardfall mit der Vordergrundfarbe und endet mit der Hintergrundfarbe. Um den Verlauf aufzutragen, ziehen Sie bei gedrückter Maustaste einen Strich in die Richtung, in die der Verlauf aufgetragen werden soll. Die Weichheit des Überganges hängt von der Länge des von Ihnen gezogenen Strichs ab. Je länger der Strich, desto weicher der Verlauf.
Es gibt eine erstaunliche Anzahl von Dingen, die Sie mit dem Werkzeug tun können. Die zwei wichtigsten Eigenschaften sind der Farbverlauf und die Form. Durch Klicken auf die Schaltfläche Farbverlauf öffnet sich ein Klappmenü, aus dem Sie aus einem großen Angebot von Verläufen auswählen können, welche mit GIMP mitgeliefert werden. Darüber hinaus können sie auch eigene Verläufe designen und speichern. Weitere Informationen über die Arbeit mit Farbverläufen finden Sie in Abschnitt 10, „Farbverläufe“ und Abschnitt 3.4, „Der Dialog „Farbverläufe““.
Für die Eigenschaft Form stehen 11 Einstellungen zur Auswahl: Linear; Bi-Linear; Kreisförmig; Quadratisch; Konisch (symmetrisch, asymmetrisch); Formangepasst (winkelig, sphärisch, dimpled) sowie Spirale (links- und rechtsdrehend). „Formangepasst“ ist von diesen die interessanteste. Sie bewirkt, dass der Verlauf den Grenzen der aktuellen Auswahl folgt, egal wie kompliziert diese auch sein mögen. Im Gegensatz zu den anderen Formen spielte bei der Einstellung „Formangepasst“ die Länge oder Richtung der bei der Anwendung des Werkzeuges gezogenen Linie keine Rolle.
Tipp | |
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Probieren Sie die verschiedenen Einstellungen des Klappmenüs Modus aus. Selbst wenn Sie den gleichen Verlauf in der gleichen Form anwenden, führt ein verschiedener Modus zu sehr interessanten Ergebnissen. |
Sie haben verschiedene Möglichkeiten, das Werkzeug zu aktivieren:
über das Menü
→ → im Bildfenster,mit einem Klick auf das Symbol im Werkzeugfenster,
über das Tastenkürzel L.
Mit der Taste Strg wird das Rotieren um den Anfangspunkt des Farbverlaufes auf 15-Grad-Schritte beschränkt.
Normalerweise werden die aktuellen Einstellungen eines Werkzeugs unterhalb des Werkzeugkastens angezeigt, sobald Sie ein Werkzeug aktivieren. Falls das nicht der Fall ist, können Sie sie jederzeit über
→ → im Bildfenster aktivieren.Durch Klicken auf den aktuellen Farbverlauf öffnet sich der Farbverlaufsbrowser. Über diesen können Sie sich zwischen eigens erstellten Farbverläufen und den Standardfarbverläufen entscheiden. Mit der Einstellung Umkehren können Sie die Richtung des Verlaufes verändern. Im Standard voreingestellt ist ein linearer Farbverlauf zwischen Vorder- und Hintergrundfarbe.
Mit der Eigenschaft Versatz können Sie den Anfangspunkt innerhalb des Verlaufs von links nach rechts verschieben und den restlichen Verlauf „stauchen“. Damit ändert sich die Größe des Übergangsbereichs zwischen den Farben. Bei einem Versatz von 0 (die Voreinstellung) ergibt sich ein weicher Farbübergang, beim maximalen Versatz (100) wird der gesamte Farbverlauf auf zwei Farben (die des Anfangs- und des Endpunktes) beschränkt. Beispiel:
Diese Eigenschaft legt fest, welche Form der aufzutragende Verlauf haben wird. GIMP bietet die Möglichkeit, zwischen 11 verschiedenen Farbverlaufsformen auszuwählen. Die einzelnen Formen werden im folgenden detailliert vorgestellt.
Der lineare Farbverlauf zeichnet den Übergang zwischen den Farben ohne Transformation. So entsteht ein linearer oder gerader Übergang zwischen den ausgewählten Farben.
Bei diesem Farbverlauf wird der Verlauf vom Startpunkt aus in beiden Richtungen aufgetragen. Somit entsteht ein gespiegelter Eindruck von der Mitte des Verlaufs.
Die radiale Form zeichnet den Farbübergang kreisförmig, also mit einem Zentrum in Vordergrundfarbe und einem äußeren Kreis in Hintergrundfarbe. Es entsteht der plastische Eindruck einer runden Oberfläche.
Diese vier Formen sind Varianten auf einem Quadrat: Quadratisch, Formangepasst (winkelig), Formangepasst (sphärisch) und Formangepasst (dimpled). Bei allen befindet sich im Zentrum des Quadrates ein Bereich mit Vordergrundfarbe. Dies ist der Punkt, an dem die Linie zum Auftragen des Verlaufes startete.
Wie der Name es schon verrät, zeichnet sich dieser Farbverlauf durch seine konische Form aus. Hier werden alle vorgegebenen Farbbereiche standardmäßig weich überblendet.
Im Vergleich zum symmetrisch, konischen Farbverlauf wird bei der asymmetrischen Variante nicht das Ende des Farbverlaufes mit dem Anfang weich überblendet.
Diese Form zeichnet den ausgewählten Farbverlauf als Spirale. Das linke Bild zeigt die Spirale (rechtsdrehend), und das rechte Bild zeigt Spirale (linksdrehend).
Für die Formmodi Linear, Bi-Linear, Kreisförmig und Quadratisch stehen verschiedene Wiederholungsarten des Verlaufes zur Verfügung. Sie können wählen zwischen: Sägezahnwelle und Dreieckswelle. Die Sägezahnwelle beginnt mit der Vordergrundfarbe, verändert sich bis zur Hintergrundfarbe und beginnt dann erneut mit der Vordergrundfarbe. Demgegenüber startet die Dreieckswelle mit der Vordergrundfarbe, verändert sich in die Hintergrundfarbe und verändert sich dann wieder in die Vordergrundfarbe. Es gibt daher keinen „Sprung“ im Farbverlauf.
Für die Farbverläufe steht eine Ditheringmethode zur Verfügung. Mehr über das Dithering Verfahren im Glossar.
An scharfen Farbübergängen wird ein Antialiasing durchgeführt. Je größer die Maximale Tiefe ist (max. 10), desto mehr Rechenzeit wird benötigt, um die umliegenden Farbwerte zu berechnen.