Mit diesem Kommando können Sie ein Dialogfenster öffnen, welches Ihnen das Ein- und Ausschalten sowie die Einstellung der Eigenschaften von Ansichtsfiltern erlaubt. Ansichtsfilter sind nicht zu verwechseln mit den Filtern im
-Menü, denn Sie wirken nicht auf die Bilddaten selbst, sondern lediglich auf die Ansicht des Bildes im Bildfenster. Sie können sich die Ansichtsfilter wie große Scheiben vorstellen, die Sie vor Ihren Monitor hängen und damit Ihre Wahrnehmung des Bildes (nicht aber das Bild selbst) verändern. Die Wahrnehmung eines Bildes zu verändern kann für viele Zwecke nützlich sein. Neben der Simulation von Druckergebnissen (Soft proof) können Sie mit Ansichtsfilern das Farbmanagement von GIMP steuern, aber auch verschiedene typische Fehlsichtigkeiten simulieren.Das Dialogfenster stellt im zentralen Bereich zwei Listen dar. Die auf der linken Seite enthält die verschiedenen verfügbaren Filter, auf der rechten diejenigen, welche der aktuellen Ansicht zugeordnet sind. Mit Hilfe der zwei Pfeile zwischen den Listen können Sie der Ansicht weitere Filter zuordnen oder zugeordnete Filter von der Ansicht entfernen. Durch einen Klick auf das vor jedem zugeordneten Filter befindliche Kontrollkästchen können Sie zugeordnete Filter aktivieren bzw. deaktivieren. Im unteren Bereich des Dialoges werden die Eigenschaften des gerade ausgewählten zugeordneten Filters angezeigt.
In den folgenden Abschnitten werden die verschiedenen aktuell verfügbaren Filter vorgestellt. Diese lassen sich grob in drei Kategorien einteilen:
Simulation von Farbfehlsichtigkeiten (Abschnitt 8.8.3, „ Farbenblindheit (Farbenfehlsichtigkeit) “; Abschnitt 8.8.4, „ Gamma “)
Farbmanagement (Abschnitt 8.8.6, „ Farbverwaltung “; Abschnitt 8.8.7, „ Farbandruck “)
Sonstige (Abschnitt 8.8.5, „ Kontrast “)
Das Bild, welches Sie erstellen, wird von verschiedensten Menschen auf den verschiedensten Systemen angesehen. Mit diesem Filter können Sie die Wirkung des Bildes auf Menschen mit Farbfehlsichtigkeiten, im Volksmund auch als „Farbenblindheit“ bezeichnet, prüfen. Dabei werden Sie meist starke Abweichungen feststellen, einige Bildinformationen gehen möglicherweise sogar ganz verloren.
In diesem Auswahlmenü können Sie zwischen folgenden Optionen wählen:
Protanopen können weder Rot noch Grün erkennen. Ihre Umwelt nehmen sie gelb-blau schattiert wahr.
Deuteranopen haben Defizite in der Wahrnehmung von Grün. Wie bei der Protanopie nehmen sie kaum Rot und Grün wahr.
Unter Tritanopie wird die Blaublindheit verstanden. Es handelt sich dabei um eine genetisch bedingte Farbfehlsichtigkeit, bei der den Betroffenen die Blau-Zapfen in der Retina (Netzhaut) fehlen. Menschen mit Tritanopie haben daher nur zwei statt drei verschiedene Zapfentypen. Menschen mit Tritanopie sind in ihrer Sehstärke nicht beeinträchtigt.
Der Zusammenhang zwischen der Stärke des elektrischen Bildsignals und Helligkeit variiert zwischen Geräten wie Kamera, Scanner und Monitor. Zur Korrektur dieses Unterschiede wird der Gammawert verwendet. Das Anzeigefilter bietet die Möglichkeit, die Anzeige des Bildes so zu korrigieren, dass auch die sehr dunklen oder sehr hellen Bildbereiche differenziert dargestellt werden.
Tipp | |
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Falls Sie den Gammawert nicht nur in der Wahrnehmung des Bildes, sondern im Bild selbst verändern wollen, so können Sie dies mit dem „Werte“ Werkzeug tun. Eine Beschreibung finden Sie im Abschnitt 5.6, „ Werte “. |
Mit dieser Eigenschaft können Sie das des angewendeten Filters numerisch einstellen. Der Gammawert der Darstellung wird damit verschoben. Eine Erhöhung des Wertes führt zu einer Verstärkung der Kontraste in den dunklen Bereichen des Bildes. Umgekehrt führt eine Absenkung des eingestellten Wertes zu einer kontrastreicheren Darstellung heller Bildbereiche.
Dieses Filter führt uns wieder in den Bereich der Medizin. Es simuliert die Wahnehmung bei einer Erkrankung, welche das Sehvermögen bei geringem Kontrast reduziert. Dies ist eines der Symptome des „Katarakt“, auch als „Grauer Star“ bekannt. „Kontrastempfindlichkeit“ ist die Fähigkeit des visuellen Systems, auch geringe Kontrastunterschiede in einem Bild zu erkennen. Mit diesem Filter haben Sie die Möglichkeit Veränderungen des Kontrastes im Bild in der Darstellung zu simulieren.
Dieses Filter bietet eine Möglichkeit, diese Fehlsichtigkeit zu simulieren. In den meisten Fällen sind kleine Werte, also eine geringe Kontrastverstärkung, von Interesse. Große Werte haben einen Nebeneffekt: Bei einer Leuchtkraft mit einem Wert größer als 255 wird die Komplementärfarbe angezeigt.
Dieses Filter erlaubt es, das GIMP-Farbmanagement für jedes Bildfenster ein- oder auszuschalten. Um mehr über das Farbmanagement in GIMP zu erfahren, lesen Sie bitte Abschnitt 1, „ Farbmanagement in GIMP “.
Sämtliche Einstellungen, welche das Farbmanagement betreffen werden in den GIMP Einstellungen vorgenommen. Detaillierte Informationen hierzu entnehmen Sie bitte Abschnitt 1.14, „ Farbmanagement “.
Je nach verwendeten Farben und Druckverfahren werden die auf dem Bildschirm dargestellten Farben beim Drucken mehr oder weniger verändert ausgegeben.
Dieses Filter erlaubt es Ihnen, mit Hilfe des GIMP-Farbmanagements ein Bild auf dem Bildschirm so auszugeben, wie es auf einem Drucker ausgegeben erscheinen würde. Hierzu wird zur Anzeige neben dem Farbprofil des Bildschirms auch das eines Druckers berücksichtigt.
Mit dieser Eigenschaft können Sie ein Farbprofil auswählen, welches dann verwendet wird, um die Farbdarstellung eines Druckers zu simulieren. Wenn das Profil des gewünschten Druckers nicht in der Auswahlliste enthalten ist, können Sie es durch Auswählen des Listeneintrages Farbprofil von Festplatte wählen... aus einer Datei laden und der Liste hinzufügen.
Mit dieser Eigenschaft können Sie die Farbanpassung einstellen. Damit wird eine Methode festgelegt, nach der Farben, welche auf einem bestimmten Gerät nicht reproduziert werden können, in reproduzierbare Farben überführt werden. Die einzelenen Methoden sind im Glossars unter Rendering Intent beschrieben.
Der Schwarzpunkt-Abgleich gleicht den Farbton zum Schwarzpunkt des Bildes an. Dadurch werden dunkle Bereiche des Bildes im Druck besser wiedergegeben.