Seit der GIMP-Version 2.0 gibt es für Sie eine höhere Flexibilität, um Dialoge und Fenster anzuordnen. Anstatt jeden Dialog in seinem eigenen Fenster anzuzeigen, wie es in älteren GIMP-Versionen der Fall war, können Sie nun Dialoge gruppieren. Dafür stellt Ihnen GIMP Containerfenster – sogenannte Docks – zur Verfügung, in welchen Dialoge platziert werden können. Einige Ausnahmen gibt es jedoch: Dialogfenster, die direkt zu bestimmten Aktionen gehören, wie beispielsweise das Dialogfenster, um ein neues Bild anzulegen, oder der GIMP-Einstellungsdialog, können nicht in einem Dock platziert werden.
Jedes Dock hat zwei Andockleisten. Im Beispielbild oben wurden diese weiß eingefärbt, um besser erkennbar zu sein. In der Regel sind diese Leisten eher unscheinbar, und die meisten Anwender nehmen diese gar nicht wahr, bis sie darauf hingewiesen werden. Dies ist sehr schade, denn die Möglichkeit, Dialoge in Docks zusammenzufassen, ist sehr mächtig und ermöglicht es Ihnen, die GIMP-Arbeitsoberfläche so zusammenzustellen, dass Sie optimal arbeiten können.
Jeder dockbare Dialog hat einen sensiblen Bereich, an dem Sie ihn greifen und in ein Dock hinein- oder aus einem Dock herausziehen können. Sie werden beim Überfahren des Bereiches merken, dass sich der Mauszeiger zu einer Hand verändert. Wenn Sie nun auf diesen Bereich klicken, die Maustaste gedrückt halten und den Dialog auf eine Andockleiste eines anderen Docks schieben, können Sie den Dialog von einem Dock in ein anderes verschieben. Genau so können Sie Dialoge auch aus einem Dock hinausziehen und erhalten eine neues Dock, welches genau diesen einen Dialog beinhaltet.
Wie Sie auch in dem Beispielbild (Abbildung 3.5, „ Mehrere Dialoge in einem Dock “) sehen können, ist es durchaus möglich, mehr als einen Dialog in einem Dock abzulegen. Die einzelnen Dialoge werden dann durch Reiter dargestellt. Durch einen Klick auf einen solchen Reiter holen Sie den zugehörigen Dialog nach vorn, und er wird sichtbar. Die Reiter selbst gehören übrigens auch zum sensiblen Bereich eines Dialoges, Sie können Dialoge einfach am Reiter ziehen und an anderer Stelle auf einem Reiter wieder fallenlassen. Damit können Sie die Reiter sehr einfach in die von Ihnen gewünschte Reihenfolge bringen.
Manche Docks haben im oberen Bereich ein Menü zur Bildauswahl. Dieses können Sie verwenden, um auf die aktuell in GIMP geöffneten Bilder zuzugreifen. Ist die Auto-Schaltfläche gedrückt, wird GIMP automatisch das Bild mit aktuellem Mausfokus in der Liste auswählen.
Standardmäßig zeigt das Dock Ebenen, Kanäle und Pfad als einziges dieses Menü zur Bildauswahl. Sie können es manuell ein- oder ausblenden, indem Sie das Kontrollkästchen Bildauswahl anzeigen im Reitermenü des Docks aktivieren beziehungsweise deaktivieren.
In jedem Dialog ist es möglich, dockspezifische Funktionen aus einem Reitermenü auszuwählen. Die Funktionalität, die im Reitermenü eines Docks zur Auswahl erscheint, ist von Dock zu Dock unterschiedlich. Funktionen zum Erstellen von neuen Dialogen, Schließen oder Lösen von Dialogen sind jedoch bei jedem Dock gleich.
Das Reitermenü gibt ihnen Zugriff auf folgende Funktionen:
Der erste Eintrag des Reitermenüs enthält das Kontextmenü des aktuellen Dialogs[3].
Dieser Menüeintrag splittet sich in ein Untermenü auf, mit dem Sie die Auswahl aus allen Dialogen haben, die Sie dem Dock hinzufügen können.
Mit diesem Kommando können Sie den Dialog schließen. Wenn Sie den letzten Dialog in einem Dock schließen, wird das Dock ebenfalls geschlossen.
Dieser Eintrag löst den Dialog aus dem Dock und erstellt ein neues Dock inklusive Dialog. Sie erzielen den gleichen Effekt, wenn Sie den Dialog aus dem Dock ziehen und irgendwo auf dem Desktop „fallen“ lassen.
Die meisten Dialoge haben einen Eintrag Vorschaugröße im Reitermenü (siehe Abbildung 3.10, „ Die Vorschaugröße im Untermenü des Reitermenüs. “). Dieser Eintrag öffnet ein Untermenü mit einer Liste von Größen für Miniaturbilder im Dialog. Beispielsweise regelt die Vorschaugröße im Pinseldialog die Größe der angezeigten Pinsel. Voreingestellt ist Medium als Vorschaugröße.
Dieser Eintrag ist nur bei mehreren Dialogen in einem Dock verfügbar (siehe Abbildung 3.11, „ Reiterstil des Untermenüs im Reitermenü. “ ). Es öffnet ein Untermenü mit der Möglichkeit, das Aussehen der Reiter zu beeinflussen. Es gibt fünf Möglichkeiten:
Spezifische Dialogicons werden im Reitermenü angezeigt.
Dieser Menüeintrag ist nur bei Dialogen verfügbar, die eine Auswahl, z.B. bei Pinseln, Mustern oder Farbverlauf, darstellen. Es zeigt das aktuell ausgewählte Objekt, wie z.B. den Pinsel, das Muster oder den Farbverlauf.
Bei Auswahl zeigt es den Dialognamen als Reitertext.
Dieser Menüeintrag zeigt die Reiter als Icon in Verbindung mit den Namen der Dialoge an.
Dieser Menüeintrag zeigt das aktuell ausgewählte Objekt wie Pinselform, Muster oder Farbverlauf und den Dialognamen.
Dieser Menüeintrag ist nur bei Dialogen verfügbar, die eine Auswahl, z.B. bei Pinseln, Mustern oder Farbverlauf, darstellen. Sie können die Anordnung der Miniaturbilder beeinflussen, indem Sie die Einträge im Dialog entweder als Liste oder, übersichtlicher, als Raster anzeigen lassen.
Ist das Kontrollkästchen aktiviert, wird im oberen Bereich des Docks ein Menü angezeigt, welches die aktuell geöffneten Bilder beinhaltet. Es ist nicht für Dialoge verfügbar, die sich unter dem Werkzeugfenster befinden.
Bei aktivierter Eigenschaft ist der jeweilige Dialog immer der des gerade aktiven Bildes und ändert sich, sobald Sie ein anderes Bild auswählen. Wenn Sie beispielsweise zwei Bilder und den Histogrammdialog geöffnet haben (und diese Eigenschaft aktiviert ist), wird immer das Histogramm des aktiven Bildes angezeigt.
[3] Apple-Macintosh-Benutzer, die mit einer Eintastenmaus arbeiten, können das Kontextmenü durch Drücken von Strg- erreichen.