12.11. Verformen

12.11.1. Wirkungsweise

Dieses Filter verschiebt die Pixel der aktiven Ebene oder Auswahl entsprechend den Helligkeitswerten einer Verformungs-Karte. Dabei wird die Verschiebung durch den Verlauf der Graustufen in der Karte bestimmt. Diejenigen Bildbereiche, wo der korrespondierende Bereich in der Karte einfarbig ist, werden durch das Filter nicht verändert. Umgekehrt führt eine starke Helligkeitsänderung, also ein steiler Verlauf, zu starken Verschiebungen im Bild.

Abbildung 17.272. Links: Originalbild. Mitte: Verlagerungs-Map. Rechts: Bild nach Anwendung des Filters.

Links: Originalbild. Mitte: Verlagerungs-Map. Rechts: Bild nach Anwendung des Filters.

Die einfarbigen Bereiche der Karte führen im Bild zu keinerlei Veränderung. Eine starke Veränderung der Helligkeit in der Karte hingegen führt zu einer sehr starken Wirkung des Filters. Die Richtung der Verschiebung ist dabei rechtwinklig zur Richtung des Verlaufes in der Karte.


Abbildung 17.273. Anwendung einer Karte mit einem nicht-linearen Verlauf

Anwendung einer Karte mit einem nicht-linearen Verlauf

Ein nicht-linearer Verlauf führt zu Wirbeln.


Abbildung 17.274. Anwendung einer Karte mit einem komplexen Verlauf

Anwendung einer Karte mit einem komplexen Verlauf

Eine Karte mit einem komplexen Verlauf, wie sie beispielsweise durch das Filter Plastisches Rauschen erzeugt werden kann, erzeugt einen Strudel-Effekt.


Mit diesem Filter haben Sie die Möglichkeit, einen Teil des Bildes zu maskieren und damit gegen die Veränderung durch das Filter zu schützen.

12.11.2. Filteraufruf

This filter is found in the image window menu under FiltersMapWarp…. This filter has no Preview.

12.11.3. Eigenschaften

Abbildung 17.275. Eigenschaften für das Filter Verformen

Eigenschaften für das Filter Verformen

Grundlegende Eigenschaften

Schrittweite

Mit dieser Eigenschaft stellen die die Weite der Verschiebung ein, welche bei jedem Filterdurchgang angewendet wird. Ein Wert von 10.0 ist dabei notwendig, um eine Verschiebung von 1 Pixel zu erhalten. Sie können den Wert mit Hilfe eines Eingabefeldes mit zugeordnetem Spinnrad einstellen und dabei durchaus auch negative Werte vergeben. Diese führen dann zu einer Umkehr der Verschiebungsrichtung.

Iterationen

Mit dieser Eigenschaft können Sie die Anzahl der Wiederholungen einstellen, die ausgeführt werden, wenn das Filter auf ein Bild angewendet wird.

An den Rändern

Mit dieser Eigenschaft können Sie festlegen, wie das Filter mit den Bildbereichen umgeht, in denen Pixel aus dem Bild heraus- oder hineingeschoben werden. Die folgenden Einstellungen sind möglich:

Umfalten

Die Bildbereiche, die an einer Seite des Bildes hinaus geschoben werden, werden auf der gegenüberliegenden Bildseite wieder eingefügt. Das ist die Voreinstellung.

Verwischen

Bildbereiche, an denen keine Inhalte zur Verfügung stehen, werden durch verwischen der umliegenden Bildbereiche gefüllt.

Schwarz

Bildbereiche, an denen keine Inhalte zur Verfügung stehen, werden geschwärzt.

Vordergrundfarbe

Bildbereiche, an denen keine Inhalte zur Verfügung stehen, werden mit der aktuellen Vordergrundfarbe gefüllt.

Verlagerungs-Map

Die Verlagerungs-Map (ein Graustufenbild) muss, um im Klappmenü zu erscheinen, beim Aufruf des Filters geöffnet sein und sie muss die selbe Größe wie das Originalbild haben.

Erweiterte Einstellungen

Dither-Größe

Nachdem alle Pixel verschoben wurden, werden sie mit dieser Option in zufälliger Weise gestreut, was dem Bild eine Maserung hinzufügt. Je höher dieser Wert (0.00 bis 100.00) ist, desto dünner die Maserung.

Abbildung 17.276. Mit einer Dither-Größe von 3,00:

Mit einer Dither-Größe von 3,00:

Rotationswinkel

Diese Option legt den Bewegungswinkel der Pixel bezüglich der Richtung des Farbverlaufes fest (d.h. der Farbübergänge) fest. Die vorigen Beispiele wurden mit einem vertikalen Farbverlauf und einem Winkel von 90° erstellt. Die Pixel wurden daher horizontal verschoben und blieben innerhalb des Bildbereichs. Hier nun ein Beispiel mit einem 10°-Winkel und 6 Iterationen:

Abbildung 17.277. Mit einem 10°-Winkel und 6 Iterationen:

Mit einem 10°-Winkel und 6 Iterationen:

Die Verschiebung erfolgt um 10° gegen die Vertikale. Bei jeder Wiederholung werden Pixel, die den unteren Bildrand überqueren, am oberen Rand wieder eingefügt (die Option Umfalten ist aktiviert), was zu einer punktierten Linie führt.


Unterschritte

Wenn Sie hier einen Wert > 1 angeben, wird der Verschiebungsvektor in mehreren Unterschritten berechnet, was eine größe Kontrolle über den Verschiebungsprozess ermöglicht.

Betrags-Karte

Zusätzlich zur Verlagerungs-Map können Sie noch eine Betrags-Map dazu nehmen. Diese Karte ist ebenfalls ein Graustufenbild mit gleicher Größe wie das Originalbild und muss auch beim Filteraufruf geöffnet sein. Die Karte verstärkt mehr oder weniger die Wirkung des Filters entsprechend der Graustufen der Betrags-Map. Auf Bildbereiche, die weißen Flächen der Karte zugeordnet werden, wird die Filteraktion in voller Stärke angewendet, die Schwarz zugeordneten werden ausgelassen. Bei den Grautönen wird die Filteraktion für die betreffenden Bildbereiche vermindert. Das Kontrollkästchen Betrags-Map verwenden muss aktiviert sein, damit die Eigenschaft wirksam wird.

Abbildung 17.278. Beispiel mit Betrags-Karte:

Beispiel mit Betrags-Karte:

Von links nach rechts: Originalbild, Verlagerungskarte, Betragskarte, Ergebnis. Sie können sehen, wie die schwarzen Bereiche der Betrags-Karte die Wirkung des Filters vermindern.


Erweiterte Optionen

Mit diesen zusätzlichen Optionen können Sie ein oder zwei weitere Karten verwenden, eine Farbverlaufskarte oder eine Vektorkarte.

[Anmerkung] Anmerkung

Um diese Karten allein auszuprobieren, müssen die anderen Karten einfarbig sein.

Verlaufsskalierung

Die Verlaufs-Map ist ebenfalls ein Graustufenbild. Hier hängt die Pixelverschiebung von der Richtung des Graustufenverlaufes ab. Mit der Eigenschaft Verlaufsskalierung können Sie einstellen, wie stark die Graustufenveränderungen die Pixel verschieben. Bei jedem Durchgang wird das gesamte Bild beeinflusst, nicht nur das rote Objekt. Dies erklärt auch die Schartigkeit.

Abbildung 17.279. Beispiel mit Verlaufs-Map

Beispiel mit Verlaufs-Map

Links: Originalbild. Mitte: Verlaufs-Map. Rechts: Bild nach Anwendung des Filters.


Im obigen Beispiel wurde das Filter mit einer Verslaufs-Map (Verlaufsskalierung 10,0) angewendet. Der Verlauf führt von links oben nach rechts unten. Der Teil des Bildes, der im Bereich des Verlaufes ist, wurde schräg verschoben und um 90° gedreht (der Rotationswinkel ist auf 90° eingestellt).

Vektorvergrößerung

Mit dieser Karte hängt die Verschiebung vom Winkel ab, den Sie im Eingabefeld darunter festlegen. 0° entspricht aufwärts, positive Werte entsprechen einer Drehung gegen den Uhrzeigersinn. Die Vektorvergrößerung legt fest, um wieviel Pixel sich das Bild bei jeder Iteration verschiebt.

Abbildung 17.280. Beispiel mit Vektorvergrößerung

Beispiel mit Vektorvergrößerung

Links: Originalbild. Mitte: Verlagerungs-Map. Rechts: Bild nach Anwendung des Filters.


Im obigen Beispiel wurde das Filter mit einer Vektorvergrößerung angewendet. Der Verlauf ist vertikal ausgerichtet, von oben nach unten, der Vektorwinkel beträgt 45°. Das Bild wird schräg um 45° nach oben links verschoben. Das Bild ist unscharf, da jeder Durchgang auf das gesamte Bild wirkt und nicht nur auf den roten Balken.

Winkel

Der Winkel bei einer festen Vektor-Karte (s.o.).