3.10. Klonen

Versionsgeschichte
Version $Revision: 1945 $ 2005-05-23 lexa

Abbildung 12.36. Das Werkzeug „Klonen“ im Werkzeugfenster.

Das Werkzeug Klonen im Werkzeugfenster.

Das Klonwerkzeug benutzt die aktuelle Pinselform, um mit kopierten Bildbereiche zu zeichnen. Deshalb kann es vielfältig eingesetzt werden. Meistens wird es benutzt, um digitale Fotos zu retuschieren, also bestimmte Bereiche eines Fotos mit Inhalten von einer anderen Stelle auszubessern. Das funktioniert ganz hervorragend. Um das perfekt umzusetzen, werden Sie etwas Zeit und Übung benötigen. Ein anderer wichtiger Anwendungsfall für das Werkzeug ist das Zeichnen von gemusterten Linien oder Kurven. Hierzu finden sich im Abschnitt 11, „ Muster einige Beispiele.

Wenn Sie Inhalte aus einem Bild anstelle von Mustern klonen wollen, müssen Sie zunächst GIMP anweisen, woher die geklonten Inhalte kommen sollen. Sie können dies tun, indem Sie an der Stelle, von der geklont werden soll, die Taste Strg gedrückt halten und mit der Maustaste klicken. Solange Sie nicht auf diese Weise eine Quelle festgelegt haben, können Sie nicht mit dem Werkzeug „Klonen“ zeichnen. Der Mauszeiger zeigt dann ein entsprechendes Symbol an, um Sie zu warnen.

Wenn Sie ein Muster zum Klonen verwenden, wird das Muster gekachelt , das heißt es wird immer wieder gespiegelt aneinander kopiert, so dass die Kanten aneinander passen. Wenn Sie von einem Bild klonen, ist das Verhalten anders. Wenn Sie über eine Kante des Quellbereiches hinaus geraten, hört das Werkzeug auf, weiter zu zeichnen.

Sie können auf jeder bemalbaren Unterlage (Ebenen, Ebenenmasken, Kanäle) klonen. Sie können sogar in eine Auswahlmaske hinein- und herausklonen, wenn Sie den Modus „Schnellmaske“ eingeschaltet haben. Falls hierbei Farben kopiert werden sollen, welche die Zielunterlage nicht unterstützt (z.B. klonen von einer RGB-Ebene in eine indizierte Ebene), werden die Farben bestmöglich angenähert.

3.10.1. Werkzeugaufruf

Sie haben verschiedene Möglichkeiten, das Werkzeug „Klonen“ zu aktivieren:

  • über das Menü WerkzeugeMalwerkzeugeKlonen im Bildfenster,

  • mit einem Mausklick auf das Symbol im Werkzeugfenster sowie

  • über das Tastenkürzel C.

3.10.2. Tastenkombinationen (Vorgabe-Einstellungen)

Strg

Die Taste Strg wird verwendet, um eine Stelle im Bild zu definieren, die vom Werkzeug als Quelle zum Klonen verwendet wird. Sie hat keine Auswirkungen, wenn Sie von einem Muster klonen. Wenn die Eigenschaft Ausrichtung auf den Wert Ausgerichtet oder Nicht ausgerichtet eingestellt ist, wird der Bildpunkt, auf den Sie bei gedrückter Strg klicken, als Quelle für das Klonen definiert. Der Bildinhalt an dieser Stelle ist das, was Sie beim Zeichnen einfügen. Wenn Sie im Modus „Quellpunkt auswählen“ sind, erkennen Sie das auch am Mauszeiger, der sich in ein entsprechendes Symbol verwandelt.

3.10.3. Eigenschaften

Abbildung 12.37. Eigenschaften des Werkzeuges „Klonen

Eigenschaften des Werkzeuges Klonen

Deckkraft; Modus; Pinsel(-form); Druckempfindlichkeit; Verblassen; Harte Kante
[Anmerkung] Anmerkung

Diese Eigenschaften sind bei allen Malwerkzeugen von GIMP vorhanden und daher in einem separaten Abschnitt Allgemeine Eigenschaften beschrieben.

Muster

Das ausgewählte Muster, welches für den nächsten Strich benutzt wird. Um das ausgewählte Muster benutzen zu können, muss bei der Quelleneinstellung ebenfalls Muster ausgewählt sein.

Quelle

Die ausgewählte Quelle gibt an, welcher Bereich des Bildobjekts geklont werden soll. In den Vorgabe-Einstellungen ist Bildquelle ausgewählt. Damit werden Bildbestandteile geklont. Ebenso ist es möglich, mit einem ausgewählten Muster das Werkzeug zum Zeichnen zu benutzen.

Ausrichtung

Die Ausrichtung bestimmt, wie die Position der Quelle für jeden Strich neu ausgerichtet wird. Nachfolgend zur Verdeutlichung eine schematisch Darstellung der verschiedenen Einstellungen. Dabei ist die Position des Mauszeigers mit einem roten Quadrat gekennzeichnet und der Quellpunkt wird durch ein schwarzes Fadenkreuz dargestellt.

Abbildung 12.38.

Nicht ausgerichtet

Ausgerichtet

Registriert


Nicht ausgerichet

Im Modus Nicht ausgerichtet wird jeder Zeichenstrich mit dem Werkzeug unabhängig voneinander behandelt. Dies bedeutet, dass bei jedem Zeichenstrich der gewählte Quellpunkt als Quelle für den zu klonenden Inhalt verwendet wird. In diesem Modus werden typischerweise die geklonten Inhalte nicht zueinander passen, wenn Sie mit zwei Zeichenstrichen über den gleichen Zielbereich streichen.

Ausgerichet

Im Modus Ausgerichtet wird der Abstand zwischen dem definierten Quellpunkt und dem ersten Zeichenstrich konstant gehalten. Wenn Sie mehrere Striche zeichnen, werden daher verschiedene Quellpunkte verwendet, die zueinander den gleichen Abstand haben wie die Punkte, an denen Sie die Zeichenstriche gestartet haben.

Registriert

Im Modus Registriert ist der Quellpunkt gleich dem Zielpunkt. Dieser Modus wird meist benutzt, wenn Bildbereiche von einer Ebene auf eine andere kopiert werden sollen.

3.10.4. Weitere Informationen

Transparenz

Die Wirkungsweise des Klonwerkzeugs auf transparente Bereiche sind etwas komplizierter. Sie können transparente Bereiche nicht klonen, indem Sie einen Quellpunkt setzen, und hoffen, mit der transparenten Quelle zeichnen zu können. Klonen Sie jedoch von einer halbtransparenten Fläche, wird die Wirkung anhand der Deckkraft der Quelle berechnet, und sie können damit malen. Angenommen, Sie benutzen eine 100% gedeckte Fläche und eine harte Pinselform:

  • Das Klonen eines transparenten Schwarz auf eine weiße Fläche erzeugt einen Grauton.

  • Das Klonen eines transparenten Schwarz auf eine schwarze Fläche erzeugt einen Schwarzton.

  • Das Klonen eines transparenten Weiß auf eine weiße Fläche erzeugt einen Weißton.

  • Das Klonen eines transparenten Weiß auf eine schwarze Fläche erzeugt einen Grauton.

Das Klonwerkzeug kann niemals die Transparenz von Bereichen erhöhen, jedoch kann es die Deckkraft der Ebene erhöhen (vorausgesetzt, Transparenz behalten ist aktiviert). Das Klonen einer transparenten Fläche auf eine transparente Fläche wird dabei die Transparenz verringern und die Deckkraft erhöhen.

"Filter"-Pinsel

Es gibt einige nicht offensichtliche Wege, mit dem Werkzeug „Klonen“ sehr beeindruckende Effekte zu erzielen. Eine Sache, die Sie einmal ausprobieren sollten, ist, einen "Filterpinsel", also einen Filter mit einem Pinsel, aufzutragen. Hierzu duplizieren Sie zunächst die Ebene, an welcher Sie arbeiten möchten, und wenden den entsprechenden Filter auf die Kopie der Ebene an. Dann aktivieren Sie das Werkzeug „Klonen“ und stellen die Eigenschaften auf „Quelle: Bild“ und „Ausrichtung: Registriert“. Klicken Sie mit gedrückter Strg-Taste in die Kopie der Ebene, um sie als Quelle für das Klonen festzulegen. Sie können nun auf der Originalebene den Filter durch einfaches Zeichnen auftragen. Toll - nicht?

Undo/Redo Pinsel

Sie können einen ähnlichen Ansatz verwenden, um den „History-Brush“ aus Photoshop nachzubilden, der ein ausgewähltes rückgängig machen oder Wiederholen mit einem Pinsel ermöglicht. Es funktioniert sehr ähnlich wie in dem obigen Beispiel! Herauszufinden, wie genau es funktioniert, sei Ihnen zur Übung überlassen :)